Noch immer gibt es sie. Sie halten sich hartnäckig. Vorurteile gegenüber Polen. Dabei sind es oft Mythen. Wer seinen Urlaub in Opole plant, sollte also diesen Schwachsinn beiseitelegen. Immerhin gehört das Land zum beliebtesten Reiseziel der Deutschen. Neben einer vielfältigen Kultur, malerischen Landschaften sind es auch die kleinen Preise und die schönen Seen und Berge, die uns begeistern. Nicht nur in Opole. Doch immer noch haben viele Deutsche einige Vorurteile. Dazu gehören vor allem Wodka, Solidarnosc und geklaute Autos. Die meisten, die sich jedoch darauf berufen, haben entweder noch nie einen Fuß nach Polen gesetzt oder waren nur kurze Zeit dort. Wer schon häufiger in Opole gewesen ist, weiß wie Gastfreundlich und liebenswürdig die Menschen dort sind und wie bedenkenlos der eigene Wagen einfach abgestellt werden kann. Die wiederkehrenden Urlauber erinnern sich vor allem an romantische Altstädte, tolle Landschaften und eine gute Infrastruktur.
Vorurteile waren gestern
Das Land hat sich in den letzten 15 Jahren gewandelt und gehört seit 2004 zur EU. Die Wirtschaft boomt. Es gibt insgesamt vieles zu berichten, das positiv ist. Was immer wieder auffällt: Viele Polen sind sehr gut gebildet. Sie sprechen viele Sprachen. Besonders die Frauen erweisen sich als sprachbegabt. In Opole werden Sie dieses überall erkennen. Die Bewohner sprechen nicht nur polnisch, sondern auch Englisch und Deutsch. Dennoch gehört es zur Höflichkeit, ein paar Sätze in Polnisch sprechen zu können. Hierfür gibt es eine Vielzahl von guten Reiseführern, mit denen das Erlernen recht einfach geht. Die Polen haben ein weit besseres System zum Sprachenlernen. So wundert es nicht, das die jungen in dem Land deutlich mehr Fremdsprachen als wir in Deutschland beherrschen.
Trinken Polen viel Alkohol?
Auch das ist ein Mythos. Wer sich einmal im Café oder Restaurant umsieht und einen Vergleich zu anderen Nationalitäten zieht, erkennt vor allem Engländern, die lautstark bereits am frühen Morgen ihr Bier in Polen zu sich nehmen. Natürlich wird in Polen gerne getrunken. Aber es gibt Grenzen, an die sich viele Polen halten.
Mein Auto in Polen
Das ist wohl das klassischste Vorurteil. Dabei stimmt es so ganz und gar. Ja, es gibt Banden in Warschau und in einigen anderen Regionen, die sich darauf spezialisiert haben. Das System ist streng geregelt und es sind vor allem junge Mitläufer, die sich zum Diebstahl überreden lassen. Die Zahlen sind aber nicht höher als in anderen Ländern. Wer mit seinem Auto direkt nach Polen fährt, ist sicher. Zusätzlich gibt es überall bewachte Parkplätze. Ohnehin ist der Wirtschaftsstandard in Polen mittlerweile als sehr gut zu bezeichnen. Die Shopping-Malls sind bei weitem Größer als wir sie in Deutschland kennen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sein Auto also direkt auf bewachten Parkplätzen abstellen. Pro Stunde kostet das zwischen 3 – 5 PLN. Wertgegenstände sollte man natürlich in keinem Land im Wagen lassen.
Handwerker in Polen
Natürlich gibt es Klischees, die manchmal ein wenig der Wahrheit entsprechen. Viele Polen sind heute sehr gut ausgebildet. Das Handwerk leider in Opole genauso wie hier in Deutschland. Keiner will mehr als Handwerker arbeiten. Grundsätzlich sollten handwerkliche Tätigkeiten in Polen immer überwacht werden. Am Ende sollte die Ausführung sehr genau kontrolliert werden. Allerdings trifft das auf deutsche Handwerker heute genauso zu.
Doch woher kommen die Vorurteile
Die Vorurteile liegen lange zurück. Polen hat damals nach dem 2. Weltkrieg einige Landteile von Deutschland bekommen. Das führt heute noch immer zu Diskussionen. Die meisten Vorurteile sind aber im Laufe der Zeit einfach entstanden. Woher sie tatsächlich kommen, weiß niemand mehr. Erstaunlich ist, das die meisten Polen mit den Deutschen kein Problem haben. Viele Rentner und Senioren in Polen erinnern sich an die Taten aus dem 2. Weltkrieg. Erst vor kurzem wurde daran mit dem neuen polnischen Film Warsaw 44 (Warschau 1944) angeknöpft. Dennoch sind auch bei den älteren Polen Deutsche seit längerer Zeit wieder herzlich willkommen.
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